BI Konjunktur und Märkte Dezember 2023

Kehrtwende voraus: Märkte setzen auf sinkende Zinsen in 2024

  • Rezessive Tendenzen bei weiter fallender Inflation starten Zinssenkungszyklus
  • Graduell nachlassende Beschäftigungsdynamik in USA und Europa
  • Umsichtige Anlagestrategie erforderlich

München, 14. Dezember 2023 – Die letzten Notenbanksitzungen in diesem Jahr haben keinen Gegenwind für die Fortsetzung der Jahresendrallye gebracht. Sowohl die Fed als auch die EZB halten die Zinsen auf unverändertem Niveau. Die US-Notenbank signalisierte aber unerwartet deutlich, dass 2024 die Zinsen gesenkt werden könnten. „Alle Augen sind jetzt auf das neue Jahr gerichtet. Die Kapitalmärkte sind für 2024 voller Hoffnung. Sie rechnen fest mit einer Kehrtwende in der Geldpolitik“, sagt Bernhard Grünäugl, Leiter Investment Strategy & ESG, BayernInvest. Im nächsten Jahr würden bis zu 150 Basispunkte an Zinssenkungen von Fed und EZB erwartet.

Weltwirtschaft ohne Impulse
Insgesamt blieben die globalen Rahmenbedingungen für die Unternehmen aber ungünstig. In den USA lasse die wirtschaftliche Dynamik nach und die chinesische Wirtschaft leide weiter unter strukturellen Belastungsfaktoren. Von den beiden wichtigsten Exportmärkten für die europäische Wirtschaft gingen daher kaum positive Impulse aus. „Auch 2024 wird sich die Konjunktur in der europäischen Währungsunion im Graubereich zwischen Stagnation und Rezession bewegen. Wir rechnen mit BIP-Wachstumsraten von nur rund 0,2% im Euroraum“, so Grünäugl. In Deutschland werde die Wirtschaft - nicht zuletzt aufgrund der Haushaltsmisere - ihren Schrumpfungskurs fortsetzten.

Beschäftigung und Löhne unter Druck
Die aktuellen Arbeitsmarktdaten aus den USA zeigen eine graduelle Abschwächungstendenz. Die Zahl der offenen Stellen sei zuletzt deutlich gefallen, auch in der Relation zur Zahl der Arbeitssuchenden. Auch im Euroraum werde mit steigenden Arbeitslosenquoten gerechnet. Da in den USA und Europa zudem die Lohndynamik spürbar nachlasse, sei nicht davon auszugehen, dass der private Konsum die Wirtschaft stark anschieben werde. Die Abkühlung der Arbeitsmärkte und rezessive Tendenzen machten Zinssenkungen im kommenden Jahr daher immer wahrscheinlicher.

Strategische Implikationen für Investoren
Mit ersten Zinssenkungen sei im Laufe des zweiten Quartals zu rechnen, wobei die EZB unmittelbar nach der US-Notenbank den Rückwärtsgang einlegen dürfte. Dies könnte den Aktienmärkten Auftrieb geben und die Renditen im Anleihemarkt weiter drücken. „Anleger sollten sich rechtzeitig auf die sich ändernden Marktbedingungen einstellen. Eine aktive Durationssteuerung in den Anleiheportfolios und eine selektive Faktorsteuerung im Aktienmarkt sind entscheidend“, ergänzt Grünäugl. Qualitätsunternehmen mit starker Bilanz und robustem Cash-Flow seien zu bevorzugen, da diese in einem Umfeld sinkender Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheit tendenziell besser abschneiden.

BayernInvest: Unternehmensinformation
Als Asset Manager und deutscher ESG-Spezialist bietet die BayernInvest maßgeschneiderte Anlage- und Risikomanagement-Konzepte, eine professionelle Fondsverwaltung sowie ein marktführendes Nachhaltigkeitsreporting. Über die Alternative Investment-Plattform der BayernInvest Luxembourg S.A. werden auch komplexe Anlagestrategien im Bereich der Alternativen Anlageklassen umgesetzt. Mit einem verwalteten Volumen von rund 90 Mrd. Euro (Stand: 31.08.2023) und als 100%ige Tochter der BayernLB ist die BayernInvest regional verwurzelt mit dem Blick auf das internationale Marktgeschehen. Wir machen Nachhaltigkeit profitabel. Und Profitabilität nachhaltig. Weitere Informationen unter www.bayerninvest.de und unter www.bayerninvest.lu

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