BI Konjunktur und Märkte November 2023

Fallende US-Renditen eng mit möglicher Jahresendrallye verknüpft

  • Konjunkturelle Aussichten bleiben eingetrübt
  • Kapitalmärkte und Notenbanken mit stark divergierenden Inflationserwartungen
  • Gute Aussichten für Aktien und Credits trotz fundamentaler Schwächen


München, 16. November 2023 – Schwache Wachstumsaussichten und nachlassende Inflationssorgen schüren Hoffnung auf eine Jahresendrallye an den Renten- und Aktienmärkten. Im Gegenzug halten politische Störfeuer wie der ungelöste Haushaltsstreit in den USA die Nervosität an den Märkten hoch.

Die lange Serie von Zinserhöhungen scheint mit zeitlicher Verzögerung nun aber tatsächlich Wirkung zu zeigen. Damit steht die Frage im Raum, ob die Notenbanken jetzt nicht allmählich von der Bremse gehen sollten. „Die Märkte hoffen, dass die Notenbanken einer zu langen und zu starken Straffung rechtzeitig entgegenwirken. Diese wiederum rechnen auch für 2024 weiter mit relativ hohen Inflationsraten und planen die weitere Entwicklung erst einmal abzuwarten. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Kapitalmärkten und Notenbanken geht damit in die nächste Runde“, sagt Bernhard Grünäugl, Leiter Investment Strategy & ESG, BayernInvest. Die EZB rechne aktuell noch mit einer Inflationsrate von etwa 3% für das kommende Jahr. Die Erwartung an den Märkten läge dagegen bei nur noch 2,2% Inflation, mit stark fallender Tendenz.

Gewinnerwartungen wurden enttäuscht
Aus makroökonomischer Perspektive spreche derzeit wenig für eine Fortsetzung des geldpolitischen Straffungskurses. „In der Eurozone stehen die Zeichen weiter auf Rezession. Auch in den USA lässt die wirtschaftliche Dynamik nach. Das 4. Quartal wird dort wohl erheblich schwächer ausfallen“, so Grünäugl. Gleichzeitig seien die Analystenerwartungen im Rahmen der Unternehmensberichterstattung zum 3. Quartal speziell in Europa auf ganzer Linie enttäuscht worden. Insbesondere in zyklischen Sektoren würden die Unternehmen ihre Gewinne auch im kommenden Jahr kaum steigern können. Die schwächelnde Nachfrage birgt aber eine positive Botschaft für die Verbraucher. Im Güter produzierenden Gewerbe ist mit weiteren Preisnachlässen zu rechnen. Und eine sich abzeichnende geringere Lohndynamik wird die Inflation ebenfalls dämpfen.

Fallende US-Renditen stützen den Markt für Aktien und Credits
Aufgrund der eingetrübten makroökonomischen Aussichten und des intakten Disinflationstrends verfestigt sich die Erwartung, dass der Zinsgipfel erreicht sei. Damit steige wiederum die Nachfrage nach zinstragenden Papieren.

Trotz enttäuschender Makrodaten und politischer Unsicherheiten, vor allem rund um den US-Bundeshaushalt, dürfe die Jahresendrallye nicht abgeschrieben werden. Aktuell treibt die Entwicklung der US-Realrendite alle Anlageklassen. Die Korrelationen sind hoch. Entsprechend sollten fallende US-Renditen zum Jahresende hin für positive Erträge auch bei Aktien und Credits sorgen“, erklärt Grünäugl. Mittelfristig seien die Performance-Aussichten für Aktien und Unternehmensanleihen ohnehin besser, als es das fundamental eingetrübte Bild derzeit suggeriere. Denn mit der Erwartung einer weniger restriktiven Geldpolitik seien auch Hoffnungen auf eine Aufhellung der Konjunktur im Jahr 2025 verknüpft.

BayernInvest: Unternehmensinformation
Als Asset Manager und deutscher ESG-Spezialist bietet die BayernInvest maßgeschneiderte Anlage- und Risikomanagement-Konzepte, eine professionelle Fondsverwaltung sowie ein marktführendes Nachhaltigkeitsreporting. Über die Alternative Investment-Plattform der BayernInvest Luxembourg S.A. werden auch komplexe Anlagestrategien im Bereich der Alternativen Anlageklassen umgesetzt. Mit einem verwalteten Volumen von rund 90 Mrd. Euro (Stand: 31.08.2023) und als 100%ige Tochter der BayernLB ist die BayernInvest regional verwurzelt mit dem Blick auf das internationale Marktgeschehen. Wir machen Nachhaltigkeit profitabel. Und Profitabilität nachhaltig. Weitere Informationen unter www.bayerninvest.de und unter www.bayerninvest.lu

Hier finden Sie die Pressemitteilung zum Download.

Pressekontakt
Doris Marwede
Tel.: 089 – 54 850 260
presse@bayerninvest.de