Nachhaltige und Alternative Investments im Reporting

Beitrag der BayernInvest für die TELOS-Spezialfondsmarktstudie 2018

Die nachhaltige Kapitalanlage hat einen deutlichen Aufschwung erlebt und die viel zitierte Nische verlassen. Immer mehr institutionelle Anleger berücksichtigen neben den klassischen Anlagekriterien Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit auch, ob einzelne Emittenten ökologischen, sozialen und auf eine gute Unternehmensführung bezogenen Anforderungen genügen. Aktuelle Umfragen unter institutionellen Investoren belegen, dass heute bereits mehr als die Hälfte der institutionellen Anleger in Deutschland entsprechende Kriterien bei ihrer Kapitalanlage berücksichtigen. In der zunehmenden Gunst der Investoren stehen auch Alternative Assets. Nach einer Umfrage (2017) von Axa Investment Managers bei 122 Versicherern in Frankreich, Großbritannien und Deutschland nannten 75 % der Befragten als größte Herausforderung „niedrige Zinsen“ und 47 % die „Regulierung“. Vor diesem Hintergrund wollen 59 % mehr in Alternatives investieren. Sowohl nachhaltige als auch Alternative Investments erfordern für ein professionelles Reporting spezielle Lösungen, die die BayernInvest ihren Kunden bereits heute bietet und aktuell konsequent weiter ausbaut.

Nachhaltigkeit in Reporting integrieren

Nachhaltigkeitsorientierte Anleger haben Informationsinteressen, die über das klassische Reporting hinausgehen. Sie wollen beispielsweise wissen, ob ihre Vorgaben für die Integration von sozialen und ökologischen Kriterien in das Portfoliomanagement, etwa die Nutzung von Ausschlusskriterien, umfassend eingehalten werden. Und sie wollen wissen, wie es um die sozialen und ökologischen Leistungen der Unternehmen und Staaten in ihrem Portfolio steht oder welchen Beitrag zu einer klimaverträglichen und nachhaltigen Entwicklung ihr Portfolio konkret leistet. Diese ESG-bezogenen (ESG = Environment Social Governance) Interessen können je nach Zielgruppen sehr unterschiedlich sein. Beispielsweise fokussieren Stiftungen je nach Stiftungszweck andere Schwerpunkte als Kirchen, die bei ihren Kapitalanlagen auf die Übereinstimmung mit christlichen Werten achten. Interessant ist derzeit auch die aktuelle Entwicklung bei Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV), die durch die neue EbAV-II-RL künftig verpflichtet sind, ESG-Kriterien bei ihren Anlageentscheidungen zu berücksichtigen.

Die BayernInvest bietet institutionellen Investoren ein modular aufgebautes Leistungsangebot, das grundsätzlich alle relevanten Bereiche der Fondsadministration von der Buchhaltung und dem Reporting über die Performancemessung und -analyse bis zum Risikomanagement umfasst. Das Reporting der BayernInvest stellt dabei die Informationen nicht nur auf Ebene des juristischen Fonds zur Verfügung, sondern bietet auch zahlreiche Berichte auf Ebene der einzelnen Segmente oder der Direktanlage. Darüber hinaus werden die Informationen auf allen Ebenen in einem umfangreichen Gesamtreporting integriert. Nachhaltigkeitsorientierten Anlegern bietet die BayernInvest unter anderem die Möglichkeit, soziale und umweltbezogene Leistungsindikatoren in ihr Reporting zu integrieren. So erhalten sie beispielsweise Informationen über die CO2-Emissionen der in einem Portfolio vertretenen Unternehmen („Carbon Footprint“) oder deren Bewertung durch Nachhaltigkeits-Ratingagenturen. Bei der Bewertung der Nachhaltigkeitsqualität von Unternehmen arbeitet die BayernInvest seit vielen Jahren erfolgreich mit der renommierten Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS-oekom zusammen. Sie analysiert und bewertet seit rund 25 Jahren die Nachhaltigkeitsperformance von Unternehmen und gehört heute zu den weltweit führenden Nachhaltigkeits-Ratingagenturen. Zusätzlich unterstützt das unabhängige NKI – Institut für nachhaltige Kapitalanlagen bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Leistungsangebots.

Alternative Assets professionell administrieren

Einen deutlichen Aufschwung haben in den vergangenen Jahren nicht nur nachhaltige Kapitalanlagen erlebt. Auch Alternative Investments wie Infrastruktur, Private Equity und Private Debt spielen für institutionelle Investoren im aktuellen Niedrigzinsumfeld eine sehr wichtige Rolle und werden weiter an Bedeutung gewinnen. Vor diesem Hintergrund hat die BayernInvest für diese Assetklassen ihre Administrationsexpertise durch den Ausbau der Systeme und dem Erwerb zusätzlicher Module erweitert. Detaillierte Kenntnisse über aufsichtsrechtliche und steuerrechtliche Anforderungen sind unabdingbar, um kundenindividuell Alternative Investments in geeignete Fondsvehikel bzw. -strukturen zu implementieren, operativ umzusetzen und schließlich mit einem aufsichtsrechtlich-konformen Reporting abzubilden. Fonds-Plattform für Alternative Investments ist bei der BayernInvest ihre Luxemburger Tochtergesellschaft, die BayernInvest Luxembourg S.A. Die Administration aller Assetklassen erfolgt auf der Systemarchitektur in München, so dass institutionelle Investoren von einem ganzheitlichen Reporting über alle Assetklassen und Fondsstrukturen profitieren.   

Investoren-Reporting
Die Herausforderungen in der Administration von Alternativen Investments haben direkten Einfluss auf das Reporting für institutionelle Kunden. Die bisherigen Systeme und Reporting-Tools sind auf die komplexen Anforderungen dieser Assetklasse konsequent auszurichten. Speziell existiert für Investments im Umfeld von Private Equity, Private Debt oder Infrastructure Debt keine standardisierte Datenversorgung, was eine enge Verzahnung zwischen dem Datenmanagement, der systemseitigen Abbildung und dem Ausweis im Reporting unverzichtbar macht. Insbesondere ist auf die qualitativ hochwertige Abbildung von Schnittstellen zwischen dem Asset-Manager und der Master-KVG zu achten, damit eine effiziente Abwicklung gewährleistet werden kann.

Kunden der BayernInvest erhalten beispielsweise ein umfangreiches Investoren-Reporting gemäß EVCA / IPEV-Guidelines, das auch den Anforderungen internationaler Investoren bzw. Anleger Rechnung trägt. Die neuen Systeme bilden sowohl Capital Accounts ab, also anlegerindividuelle Beteiligungen am Fonds, als auch komplexe Zielinvestments und Commitment-Strukturen auf der Beteiligungsebene.

Alternative Investments und Investmentsteuerreform

Neben dem Aufsichtsrecht sind bei Alternativen Investmentstrukturen auch die steuerrechtlichen Besonderheiten sowohl systemseitig als auch prozessual zu implementieren. Damit ist sichergestellt, dass allen in- und ausländischen Anforderungen an die steuerlichen Erklärungspflichten für die Asset- sowie Fondsebene nachgekommen wird und alle notwendigen Reportings für die Kunden bereitstehen. Bereits vor Auflage neuer Alternativer Investmentfonds sollte in Zusammenarbeit mit externen Beratungskanzleien geprüft werden, ob die geplante Struktur möglicherweise steuerliche Risiken birgt oder Doppel- bzw. Mehrfachbesteuerungen drohen. Im Zuge dessen wird zudem darauf geachtet, dass anfallende ausländische Quellensteuern möglichst weitgehend dem Quellensteuer-Rückerstattungsprozess zugeführt werden können.

Mit Blick auf die seit Jahresanfang 2018 in Kraft getretene Investmentsteuerreform sind je Alternativem Investmentfonds die Auswirkungen auf die Besteuerung des Fonds und der Anleger zu analysieren. Aufgrund der tendenziell eher illiquiden Anlageklassen fällt ein Teil der Alternativen Investmentfonds unter das intransparente Besteuerungsregime für Publikumsfonds. Das führt im Vergleich zum früheren Recht zu einer Vereinfachung in der steuerlichen Handhabung und buchhalterischen Abbildung auf Anlegerebene, da aufgrund der Intransparenz keine steuerliche Ertragsermittlung mehr erfolgen muss und auch die Anwendung des Außensteuergesetzes entfällt. Andere Fonds, die gewisse Anlagebestimmungen einhalten, können mit den Neuregelungen der Investmentsteuerreform in der semi-transparenten Besteuerung der Spezial-Investmentfonds bleiben. Ausgenommen sind Alternative Investmentfonds, die in der Rechtsform einer Personengesellschaft aufgelegt sind. Hier bleibt der Status quo der volltransparenten Besteuerung erhalten.

Institutionelle Investoren stehen bei nachhaltigen und Alternative Investments vor hohen Anforderungen an das Reporting sowie vor vielen wichtigen aufsichts- und steuerrechtlichen Fragestellungen. Die Experten der BayernInvest verfügen hier über das erforderliche Know-how und sorgen für eine professionelle und effiziente Abwicklung.